>>5782
>Also deine Krümelkrebserei ist lächerlich, wie banal.
Nein, ist sie nicht. Es ist schon klar, dass es nicht praktikabel ist niemandem zu vertrauen und alles anzuzweifeln, weil man denkt in der Truman-Show zu leben. Ab wann würdest du anfangen etwas als "Beweis" zu sehen, der in der Lage ist dein Weltbild zu ändern? Angenommen Außerirdische existieren. Wann erkennst du an, dass das höchst wahrscheinlich der Fall ist? Wenn Menschen erzählen, dass sie welche gesehen haben? Wenn es in den Medien läuft? Wenn die Regierung es verkündet? Wenn dir Menschen es erzählen, denen du vertraust? Wenn du selbst einen gesehen hast? Wenn du einen getötet, seziert und die DNA analysiert hast?
Ich reite deswegen so darauf herum, weil es ja in einer Diskussion um Wahrheitsfindung gehen sollte. Fängt jetzt jemand an zu behaupten, dass etwas ein Fakt ist und daraus eine Argumentation ableitet, die in sich schlüssig ist, basiert die komplette Argumentation darauf, dass der Fakt auch ein Fakt ist. Das heißt es läuft meistens darauf hinaus zu untersuchen wie wahrscheinlich es ist, dass der Fakt tatsächlich ein Fakt ist. Manchmal geht das sehr gut, weil man es selbst überprüfen kann, aber manchmal ist es einfach fast unmöglich eine vernünftige Einschätzung zu bekommen und man müsste Monate oder Jahre über ein Thema recherchieren, um sich ein umfassendes Bild zu machen und eine vernünftige Einschätzung zu bekommen und das nur für eine Sache.
Jetzt fängst du an mit einer Person über eine Sache zu diskutieren und du weißt gar nicht, ob die Person sich überhaupt von einer Argumentation überzeugen lassen will und ab welcher Schwelle sie dazu bereit ist ihr Weltbild zu ändern. Schau dir doch an wie die meisten Diskussionen in dieser Richtung verlaufen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals im Zwischennetz eine Diskussion gesehen habe, bei der irgendeine Partei dazu bereit war die Gegenposition nach der Diskussion als wahrscheinlicher einzuschätzen. Das liegt entweder daran, dass niemand dazu bereit war sich überhaupt überzeugen lassen zu wollen oder weil keine der beiden Parteien genügend Hinweise erbracht hat, die die andere Partei an der eigenen Position genug zweifeln ließ, dass sie von ihr abrückt. In ersterem Fall kann man die Diskussion gleich sein lassen und im zweiten Fall wäre es nunmal äußerst wichtig zu wissen ab welchem Punkt jemand bereit ist seine Ansicht zu wechseln, damit man weiß, ob man jemanden mit seinen eigenen Informationen, die man gesammelt hat, die man selbst schon in gewisser Weise bewertet hat, überhaupt überzeugen kann, weil nunmal jeder andere Standards hat bei der Bewertung dieser und die Diskussion dann eher darüber geht wer die "richtigen" Bewertungsstandards hat, um etwas als wahrscheinlich wahr zu bewerten.