>>8705
Bernd hat so ziemlich jedes Einschreiben persönlich übergeben, wenn jemand da war. :3
Was Du hier meinst, sind keine Einschreiben. Die netten senfgelben Umschläge sind "förmliche Zustellungen". Da muss niemand außer Bernd selbst unterschreiben. In der Theorie müsste Bernd da klingen und den Brief einem Menschen in die Hand drücken, vorher schreibt man noch Datum und gegebenenfalls Uhrzeit auf den Umschlag und unterschreibt ihn. Der Mensch, dem man das so genannte Schriftstück in die Hand drückt kann der Adressat sein (beste Variante), ein Familienmitglied, ein Mitbewohner oder sogar die Reinemachefrau (oder noch komplizierter). Das muss Bernd dann akkurat in eine Urkunde eintragen, samt Unterschrift und Datum.
In der Praxis kostet das unnötige Zeit und ist tendenziell auch unangenehm. Daher werfen so ziemlich alle das Teil in den Briefkasten. Geht in der Regel auch, es gibt Ausnahmen, aber da müsste Bernd weit ausholen.
Haftbefehle hat Bernd noch nicht dabei gehabt, glaubt er jedenfalls, aber sonst schon so ziemlich alles. Pfändungen, Ladungen vor Gericht, Entzug der Fahrerlaubnis, Jugendamt, alles schon in den Händen gehabt. Gelbe sind tägliches Geschäft.
Natürlich gibt's da gewisse Pappenheimer, die gefühlt jeden Tag drei Stück bekommen, aber es kann jeden treffen. Da gibt's keine spezifische, tolle Geschichte zu. Wenn Menschen die Post persönlich entgegen nehmen macht Bernd entweder einen kleinen Scherz über den gelben Brief oder versteckt ihn ganz unten.
>>8706
Puh, schwer was auszuwählen. Es passiert jeden Tag irgendwas kurioses oder lustiges.
Bernd liebt seinen Beruf, es gibt vermutlich keinen anderen, bei dem man jeden Tag dasselbe macht, aber nie das gleiche erlebt.
Bernd hat schon mal eine entlaufene Schildkröte im Postfahrrad wieder ans andere Ende vom Dorf gebracht, unter Mithilfe einer sehr schmalen Apothekerin und eines Kleiderbügels seinen Schlüssel aus dem Schloss und aus dem leicht offenen Fenster befördert, nachdem sich das Auto selbst abgeschlossen hatte, einen Unfall mit einem Leichenwagen gehabt (Bernd war nicht schuld) und sich an Weihnachten in einem leeren Hotel eingeschlossen.